Oftmals ist es schon verwunderlich, wie sich die Ereignisse wiederholen: vor genau 25 Jahren berichtete ich für die PNP/Redaktion Deggendorf über die Primiz von Priester Erwin Blechinger aus der Gemeinde Grattersdorf.
Es war einer meiner schönsten Pressetermine.
Damals war ich im gleichen Alter, wie der Primiziant.
Ich war schwer beeindruckt: das ganze Dorf war wunderbar geschmückt und alle waren auf den Beinen und aufgeregt – war es ja nicht alltäglich, dass eine Primiz gefeiert wird.
Ich sehe die Blumenmädchen noch vor mir, die Eltern, die Mutter mit Freudentränen in den Augen. Feierlich zog Blechinger mit Vereinen, Freunden, Wegbegleitern durch das Dorf in die Kirche….Andreas Schröck aus Lalling hat mir dankenderweise den Artikel aus dem Archiv geholt .
25 Jahre später wieder eine Primiz: dieses mal in meiner Wahlheimatgemeinde. Ich freue mich schon sehr, darüber berichten und vor allem dabei sein zu dürfen!
Eine Bilderstrecke und Bericht dazu folgt am Montag.
Vorab beantwortete mir Pater Johannes schriftlich ein paar Fragen, die ich Ihnen nicht vor enthalten möchte.
Lieber Dominik, am 1. 9. 2016 wurdest du von Abt Rhabanus ins Noviziat aufgenommen – seitdem nennt man dich „Pater Johannes“.
Bei der Einkleidung ist es üblich, dass man einen Ordensnamen bekommt.
Warum hast du diesen Namen gewählt?
P. Johannes: Für diesen Namen entschied ich mich, weil dies nach Überzeugung der Kirchenväter der Lieblingsjünger Jesus war.
Denn auch mein Anspruch ist es, ganz nahe am Herrn zu sein.
Viele kennen dich als ehemaliger Ministrant in der Pfarrei Edenstetten. Wann oder seit wann fühlst du dich mit dem Glauben verbunden? Wann war für Dich klar, dass Du Priester werden willst?
P. Johannes: Mit dem Glauben fühle ich mich schon immer verbunden. Ich habe mich bereits in jungen Jahren, also um die Erstkommunion rum, in meiner Heimatpfarrei als Ministrant, Lektor, Kantor und Aushilfsmesner engagiert. Zudem durfte ich meinen Heimatpfarrer Godehardt Wallner bei Krankenbesuchen begleiten und kam somit in Berührung mit den pastoralen Tätigkeiten eines Priesters.
Nach meiner erfolgreichen Lehre als Sozialbetreuer, habe ich mich entschieden, in die Benediktinerabtei Schweiklberg einzutreten und legte dort 2017 die zeitliche Profess ab.
Im gleichen Jahr begann ich am Bischöflichen Studium Rudolphinum mit dem Propädeutikum. Im Jahre 2020 folgte die ewige Profess und im September 2023 die Feier der Diakonenweihe in Schweiklberg durch Bischof Dr. Stefan Oster SDB.
Wen würdest du als deinen „Mentor“ bezeichnen?
P. Johannes: Ich habe durch meinen ehemaligen Heimatpfarrer Johann Neuber und meinem aktuellen Heimatpfarrer Godehardt Wallner erfahren dürfen, wie wichtig der Dienst als Priester ist. Beide sind in ihrer Ganzhingabe an Christus, seiner Kirche und den Menschen aufgegangen und haben sich unermüdlich für die ihnen anvertrauten Menschen eingesetzt. Das hat mich so tief ergriffen, dass ich auch so ein erfüllendes Leben führen möchte.
Was möchtest du den Menschen vermitteln?
Pater Johannes:
Ich frage mich: Was erwarten die Menschen von mir als Ordenspriester? Ich denke einen nahbaren, mit Freude erfüllten Ordenspriester der die Menschen spüren lässt, dass Gott, die Kirche und ihre Diener die Menschen bedingungslos annimmt und unerschrocken für die wahre Lehre der Kirche eintritt.
Wie lautet dein Primizspruch:
P. Johannes: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“ Joh 6,68-69
Und letzte Frage: Wie geht es weiter?
P. Johannes: Ich bin und bleibe Mönch von Schweiklberg!
Meinen Dienst verrichte ich überall dort, wohin ich gerufen und gesandt werde.
Es folgen noch einige Nachprimizen und Urlaubsvertretungen in meiner Heimatpfarrei Edenstetten und Bernried sowie in meiner Praktikumspfarrei Osterhofen.
Das Priester-Sein ist jedoch nicht etwas, was jetzt schon abgeschlossen wäre, sondern gerade erst beginnt.
Ich bin gespannt, was die Zukunft noch bereithält.
Lieber Pater Johannes:vielen herzlichen Dank für die Ausführungen.
Alexandra Linzmeier