Viele Jahre war es immer wieder in den Köpfen der Neuhausener, was denn mit der großen Fläche mitten im Ort, der als Wiese genutzt wird, passieren könne. Vor kurzem wurde die Lösung präsentiert: ein Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben und die 22 eingegangenen Vorschläge gesichtet. Die Sieger wurden im Sitzungssaal des Rathauses vorgestellt. Bürgermeister Hans-Jürgen Fischer erklärte dazu, dass einige seiner Vorgänger bereits versucht hätten, dieses Areal zu erwerben, aber immer wieder gescheitert sei. Nun sei es letztendlich gelungen es zu erwerben. Wie das Gelände nun sinnvoll für den Ort zu nutzen fühlte man sich überfordert.
Die Idee eines Archtiktenwettbewerbes begrüßte man dort. Die Förderfähigkeit wurde ebenfalls mit der Regierung von Niederbayern besprochen. Nach einer Bestandsaufnahme stellte sich die Frage, was das Ziel sei und gleichzeitig den alten Dorfbereich nicht benachteiligt. Außerdem wolle man mit der Verwirklichung keinen Zeitdruck haben.
Im Siegerentwurf von Architekt Johann Schmuck aus München sieht man diese Wünsche berücksichtigt. Ebenfalls begeistert war Fischer dabei auch über die Jury, welche neben ihm, seinen Stellvertreter Karl Mühlbauer und die Gemeinderätinnen Brigitte Mayer und Martina Dallmeier von Seiten der Lokalpolitik als Fachleute den Architekten Karlheinz Beer, Michael Leidl, Maria Schiederer von der Regierung von Niederbayern sowie die Landschaftsarchitekten und Stadtplaner Uta Stock-Gruber und Rupert Wirzmüller bestand.
Wörtlich sprach Fischer: „Der Wettbewerb war das Beste, was wir für unsere Dorfmitte machen konnten.“ Organisiert wurde er vom Architekten Jakob Oberpriller und seinen Mitarbeitern. Der Vorsitzende der Fachjury Karl-Heinz Beer erklärte, dass die Entscheidung im Wettbewerb zwölf Stunden dauerte. Ziel war es den weiter zu entwickeln. Zum Schluss blieben sechs Finalisten übrig, drei sind Preisträger und drei erhalten eine Anerkennung.
Im einstimmigen Urteil erreichte letztendlich Architekt Johann Schmuck aus München den ersten Platz und damit auch 17600 Euro. Der zweite Platz ging an die ARIS Architekten, Angelhuber und Partner aus Kraiburg am Inn. Wie Bürgermeister Fischer betonte, wurde lange überlegt, weil man in vielen Dingen Vorteile fand. Der Umgang mit den Baukörpern der Wohnbebauung und dem großen Grünzug im mittleren Bereich überzeugte letztendlich die Jury. Die großen Innenhöfe passen in den ländlichen Raum und die Grünanlage dient sei ein Mehrwert für alle Bewohner Neuhausens. Auch die Anbindung zum Kernort ist bei dem Entwurf gelungen. Johann Schmuck wollte eine für Neuhausen passende Lösung finden, welche modern aber nicht übertrieben sei. Mit seinem Sohn Joel entwickelte er den Entwurf, der sich mit der Wohnhof-Lösung an die traditionellen dörflichen Strukturen anpassen.
Text und Fotos: Walter Wisberger
Bild 1: Angeregt unterhielten sich die Gäste über die Entwürfe.
Bild 2: Jakob Oberpriller, Johann Schmuck, Hans-Jürgen Fischer und Karl-Heinz Beer (v.li.)