Sonnenstrahlen für Primiziant Johannes Strahl

Die Heimatprimiz von Pater Johannes Strahl OSB war genauso wie es sein sollte:

Die Freude und Empathie der vielen Menschen groß, die Laune bestens. Gelb-weiße Fähnchen zierten die Straße, das Wetter spielte bis auf ein paar Regentropfen mit und die (positive) Aufregung und Anspannung aller war berechtigt: war es doch das erste Mal in der Geschichte der Pfarrei Edenstetten/Bernried seit 1805, (wie Pfarrgemeinderatssprecher Josef Freundorfer feststellte), dass jemand aus der Pfarrei Priester wird.

Der ehemals kleine Dominik, der seinen Eltern Marianne und Erwin schon in Kindheitstagen seinen Traum verriet, machte seine Berufung wahr und betonte während der Primizfestmesse mehrmals und gerührt: „Es ist nicht mein Fest, es ist euer Fest. Durch euch, durch euer aller Vertrauen habe ich es geschafft, dass wir heute diese Heimatprimiz gemeinsam feiern können. Ich bin einer von euch und aus eurer Mitte – ich bin`s gern. Nun darf ich Dienst am Altar tun, doch durch die geistliche Begleitung meiner Heimatpfarrer Johann Neuber und Pfarrer Godehardt Wallner wäre dies nicht gegangen.“  

Besonderen Dank richtete er an seine Eltern, für das Vertrauen, das sie ihm schenkten. Er zeichnete ihnen vor dem Elternhaus das Kreuz auf die Stirn.

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Eine emotionale Geste.
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So kennt man ihn: mit einem Lächeln im Gesicht.

„Es ist schön, wenn man nach Hause kommt, dass man erwartet wird. Es ist eine große Wertschätzung, dass so viele Leute heute gekommen sind, wenn man angenommen wird, wenn man gebraucht wird – vergelts Gott für alles, was ihr für mich getan habt.“ 
Für den Primizsegen, dem Erstlingssegen eines Neupriesters, solle man ein paar Schuhe durchlaufen, zitierte Pfarrer Godehardt und bezeichnete das Fest als kleines Erntedankfest, die Berufung zum priesterlichen Dienst als Geschenk und Aufgabe zugleich.
Dass das Zitat nicht nur ein Zitat sei, bewahrheitete sich: pünktlich um 9:00 Uhr, angeführt von der Weibinger Dorfmusi unter der Leitung von Max Altschäfl, zogen die Ortsvereine aus Edenstetten und Bernried, allen voran die rührigen Kinder der Perlbachtaler Trachtler sowie Gäste aus der Politik (Bürgermeister Stefan Achatz, 2. Bürgermeisterin Johanna Gegenfurtner, Landrat Bernd Sibler, stellv. Landrat Eugen Gegenfurtner und die Gemeinderäte zum Elternhaus des Primiziaten, wo sich bereits auch einige Dorfbewohner und die Geistlichkeit eingefunden hatten.
Das neue Messgewand, ein Geschenk der Vereine an Pater Johannes, wurde ihm würdevoll überreicht und „angezogen“.

Der Festzug zur Stixhalle war ein Augenschmaus, die musikalische Umrahmung der Mitwirkenden (Weibinger Dorfmusik, Kohlhof-Musikanten und der Primizprojektchor mit Leiter Lothar Spranger in Vertretung für Ludwig Mayer ein Genuss für die Ohren.

Eine beschwingte Rede hielt Festpredigers Prof. Christoph Binninger und blickte zuerst in die Zukunft: „In wenigen Tagen wird ganz Deutschland sagen, in dem Jahr, als Pater Johannes Primiz feierte, wurden wir Europameister…“  Mit Humor blickte er   daraufhin in die Vergangenheit in das Jahr 2014: „Ich wartete auf meinen Besuch, ich hörte schwere Schritte und ein Keuchen. Im Windschatten des Pfarrers erschien noch jemand auf der Treppe, unscheinbar und ruhig – mit einem Lächeln im Gesicht. Wir setzten uns ins Wohnzimmer und ihr Pfarrer begann mit tiefem niederbayerischem Dialekt auf mich einzureden – und…ich verstand maximal 30%. Die fehlenden 70 % musste ich mir zusammenreimen. Doch ich verstand die Begeisterung, wie du mir lieber Godehardt (wir kennen uns nun schon 20 Jahre) den jungen Mann, den heutigen Priester ans Herz gelegt hast. Dieser wollte Christus nachfolgen, für Gott, für die Menschen.“
Zu Pater Johannes gewandt: „Ich habe dich verstanden – so und so. Du bist zäh und mit Gottesvertrauen bist du den Weg gegangen und wirst den Weg weiterhin im Sinne deines Primizspruches gehen. Ich freue mich und wünsche dir dazu Gottes Segen.“

P. Johannes mit seinen beiden Heimatpfarrern: Pf. Johann Neuber (3.v.l.) und Pfarrer Godehardt Wallner (4.v.l.)

Besonderes bedankte sich P. Johannes bei :
Werner Kraus für die Organisation und Festleitung, Florian Pinzl für Zugführung, Fam. Stieglbauer für den Platz, Werner Stingl für Treppenanfertigung, FFW Edenstetten/Egg/Bernried für Straßensicherung, Trachtenverein, Blumenschmuck Kraus Katherl, Metzgereien und örtl. Vereine für Verpflegung, Ministranten, Mesnerin, Chor, Bläsern, Weibinger Dorfmusik, allen, die im Stillen mitgeholfen haben.

Mitbrüder: Pater Prior Richard Multerer, Stadtpfarrer von Osterhofen Christian Altmannsperger
Sehr stark unterstützt: Pascal Nafz, Bruder Johnas Hilger, Bruder Clemens Wittmann, Bruder Ulrich Schrömges.

Text/Fotos: Alexandra Linzmeier
Link für Hintergrundinfos im Interview
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Eltern: Erwin und Marianne Strahl
Festprediger Prof. Christoph Binninger, begeisterte als "Mainzer" die Niederbayern mit seiner Festpredigt.

Dankesworte von Pater Johannes:
„Lieber Pf. Godhardt, dir gilt mein Dank besonders.  All die Jahre hast du nicht aufgegeben und an mich geglaubt, auch wenn es manchmal etwas düster wurde, wie das Wetter. Doch die Sonne setzte sich durch – ich muss ja schließlich meinem Namen „Strahl“ alle Ehre machen…Vergelts Gott lieber Pf. Godehardt, für deinen unermüdlichen Einsatz und für das, dass du auch mir immer wieder Zeit geschenkt hast und Brot.“ Er fügte lachend an:
„Es könnte kein besseres Wort für unseren Pf. Godehardt passen wie, dass er uns „Brot-Zeit“ schenkt. Denn, wenn wir nicht zum Leberkas gekommen sind…kam der Leberkas halt zu uns und stärkte uns…“

Danke auch für die Unterstützung:
Pater Prior Richard Multerer, Stadtpfarrer von Osterhofen Christian Altmannsperger, Pascal Nafts, Kantor Bruder Johannes Hilger, Bruder Clemens Wittmann, Bruder Ulrich Schranges.

Erinnerungen und Grußworte
Im persönlichen Gespräch nach der Messe beim gemütlichen Beisammensein am Bauhofsgelände erinnerten sich viele an Geschichten von „früher“. Einig war man sich, wie Bürgermeister Stefan Achatz in seinem Grußwort sagte: „Aus dem wird wos…“

Respekt zeigte Landrat Bernd Sibler: „Ich bewundere Sie für Ihren Mut in einer für die Kirche schwierigen Zeit und bin beeindruckt von den vielen bewegenden emotionalen Symboliken und Gesten.“

Pfarrgemeinderatssprecher Josef Freundorfer erzählte: „Im Schulbus saßen wir nebeneinander und haben damals schon „Kirche gespielt mit wechselnden Rollen“… Du hast Dein Ziel fortgesetzt und erreicht.
Im Namen der gesamten Pfarrgemeinde alles Gute.“

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